Behavioural Design Camp
Analphabeten dazu anstoßen, lesen zu lernen. Autofahrer dazu bringen, schlauer zu parken. Gastwirte dazu bringen, Steuern zu zahlen. Behavioural Design will Menschen helfen bessere Entscheidungen zu treffen. Nudging ist als politisches Instrument in verschiedenen Ausprägungen bereits in über 130 Ländern im Einsatz.
Das Behavioural Design Camp bringt Akteure aus der Kreativwirtschaft mit Fachleuten und Policy Makern zusammen. Internationale Sprecher bringen ihre Perspektiven ein und gemeinsam teilen wir unser Wissen im Open Space Format.
Design beeinflusst nicht nur die Ästhetik der Dinge, sondern auch deren Nutzung. Methoden des Verhaltensdesigns wie Nudging werden sowohl von Unternehmen wie auch zunehmend von Regierungen eingesetzt, um Einfluss auf das Verhalten von Menschen zu nehmen. Diese Anstöße (nudging) erfolgen mit den besten Absichten (Stromsparen, Gemeinwohl etc.), aber wer entscheidet über den ethischen Kompass nach dem das passiert?
In den drei Teilen unseres Camps – Workshop, Diskussion, Open Space – zeigen wir anhand vieler Beispiele, welche Methoden des Behavioural Design es gibt und warum sie funktionieren. Im zweieinhalbstündigen Workshop von Jorn Craeghs etwa, dem Co-Gründer und Leiter der Behavioural Design Academy in Amsterdam, bekommt ihr handfestes Wissen vermittelt, das ihr in der Diskussionsrunde mit Jorn und Dr. Matthias Laschke von der Uni Siegen hinterfragen und vertiefen könnt. Im Open Space habt ihr dann ausreichend Zeit in eigenen Diskussionsrunden, Vorträgen und Miniworkshops euer Wissen anzuwenden.
Co-Gründer und Leiter der Behavioural Design Academy und Gründer des Sade Studios. Jorn beteiligt sich außerdem als Behaviour Strategist an der SUE Amsterdam und ist spezialisiert auf Storytelling und Verhaltensänderung.
Post-Doc in der Arbeitsgruppe Ubiquitous Design an der Universität Siegen. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Gestaltung transformationaler Objekte (d.h. ‚Pleasurable Troublemakers') und persuasiven Technologien innerhalb der Themengebiete Nachhaltigkeit, Prokrastination, Willenskraft, Therapietreue oder Umsicht im Straßenverkehr.
Analphabeten dazu anstoßen, lesen zu lernen. Autofahrer dazu bringen, schlauer zu parken. Gastwirte dazu bringen, Steuern zu zahlen: Im zweiten Behavioural Design Camp geht es um den Menschen als Bürger, nicht als Konsumenten. Oder lässt sich das gar nicht trennen?
Eine Studie der OECD in öffentlichen Einrichtungen in 23 Ländern hat ergeben, dass Behavioural Design kein Trend mehr, sondern als politisches Instrument angekommen ist. Opposition bildet sich, wenn überhaupt, aus Widerstand der Einrichtungen gegenüber Veränderung, nicht aufgrund ethischer Bedenken. Der Ruf nach Standards und Regulierung wird laut, um das Vertrauen von Bürger*innen - und Wähler*innen - nicht zu verlieren. Aber wie soll man einer Sache misstrauen, von der man gar nicht weiß, dass man ihr ausgesetzt ist?
Das #BDC19 möchte in diesem Jahr politische Akteure und Kreativwirtschaft zusammen bringen, um gemeinsam von Fachleuten zu lernen und sich mit Design als Instrument politischer und gesellschaftlicher Wirksamkeit auseinander zu setzen.
aka "The Angry Chef". Sein Thema ist unter anderem, welchen Irrtümern aber auch Manipulationen wir im Bezug auf unsere Ernährung unterliegen. Nach zwei Büchern und einer Kolumne in der The Times and The Sunday Times hat er seinen Fokus und das Thema seines dritten Buches verändert – um es mit seinen Worten zu sagen: "from stupid fucking diets to issues like agriculture, sustainability, world hunger and the environment".
Post-Doc im Department Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Basel. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf das Verhältnis von Governance, nachhaltiger Entwicklung und Demokratie in verschiedenen Bereichen wie Energie- und Ernährungspolitik. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Prinzipien und Praktiken der transdisziplinären und transformativen Nachhaltigkeitswissenschaft.